Endstand

14:27

Kein Erfolgserlebnis bescherten sich die Footballer der Steelsharks Traun zum Auftakt der neuen Saison: Mit einem 14:27 zog die die junge und unerfahrene Mannschaft von Cheftrainer Hartmut Pötzelberger bei den Invaders St. Pölten deutlich den kürzeren. Zwar legten die Trauner in der ersten Hälfte einen guten Start hin und gingen in Führung, doch mit schwindenden Kräften in der zweiten Halbzeit übernahmen die Niederösterreicher zunehmend das Kommando und fuhren einen am Ende ungefährdeten Sieg sein.

Anfang April: Footballfans in kurzen Hosen und Shirts und ein Spiel bei 28 Grad Außentemperatur und Sonnenschein. Die Rahmenbedingungen lockten auch gut 30 Steelsharks-Fans in die niederösterreichische Landeshauptstadt, die die neue Ära der Trauner Footballer live miterleben wollten. Zu sehen bekamen sie eine Steelsharks-Mannschaft, die mit 14 Neulingen und dementsprechend mit einer gehörigen Portion Nervosität und Aufregung vor gut 700 Zusehern am Invaders Field südlich von St. Pölten die neue Saison in Angriff nahmen.

Erste Halbzeit verläuft für Traun nach Plan

Dass St. Pölten der – wie von Cheftrainer Hartmut Pötzelberger prognostizierte – disziplinierte und physische Gegner werden wird, bekamen die Steelsharks ab dem Kickoff zu spüren. Die Niederösterreicher, die seit der Vorsaison eine sichtbar positive Entwicklung hinlegen, bewiesen gleich von Beginn weg, dass sie sich auch heuer in der Division 1 weiter nach oben orientieren wollen. Den ersten Angriffssturm der Invaders bekamen die Trauner Abwehrspieler allerdings mit einer Interception unter Kontrolle, und damit kam erstmals die Offensive der Steelsharks aufs Feld. Doch agierte Neo-Quarterback Daniel Hinterberger in seinen ersten Würfen sichtlich nervös und angespannt. „Ja, ich war zu Beginn nervös, aber das legte sich Gott sei Dank schnell“, gab der Steelsharks-Spielmacher nach dem Spiel auch zu. Während die Offensive der Trauner mit stotterndem Motor begann, war es dann abermals die Trauner Defensive, die für den ersten Glanzmoment sorgte. Ein durchaus unglücklich geratener Pass von Viktor Wessberg, dem schwedischen Quarterback der St. Pöltner, pflückte Steelsharks-Verteidiger Florian Friedl aus der Luft und marschierte mit dem Ball zu einem „Pick 6“ in die Endzone. Der Extrapunkt danach war gut und so führte Traun mit 7:0. Die Antwort der Niederösterreicher folgte prompt mit einem Kickoff-Return zum Touchdown, und nach vergebenen Extrapunkt es stand es damit 7:6 für die Steelsharks. Als danach in weiterer Folge eine Offensivserie der Steelsharks bis in die Endzone führte, schien für die Steelsharks der Nachmittag auf Schiene zu sein: Daniel Hinterberger fand mit seinem Zuspiel Crt Lapanje in der Endzone, und die Steelsharks lagen mit 14:6 voran.

Das Spiel schien zugunsten der Trauner zu laufen, denn die Defensive der Steelsharks gab den Invaders wenig Luft zu atmen. Zum Knackpunkt im Spiel entwickelte sich das Verletzungs-Aus von Offensiv-Routinier Simon Stockhammer, der humpelnd das Feld verließ und dessen Nachmittag vorzeitig ein Ende fand. Es wirkte als wäre mit dieser Offensivwaffe auch die Leichtigkeit im Spiel der Trauner verloren gegangen. Zwei weitere Chancen beim Stand von 14:6 mit der Offensive nachzulegen, endeten ohne Punktezugewinn, und damit verabsäumten die Trauner es, das Spiel  vorzeitig deutlicher zu ihren Gunsten zu entwickeln. Auf der anderen Seite des Balles verlor die Trauner Defense spät im zweiten Viertel die bis dato vorhandene Kontrolle, was die Invaders unmittelbar ausnutzten und vor der Pause den Ausgleich zum 14:14 erzielten.

Invaders übernehmen Kommando

Nach der Halbzeitpause setzte sich das stockende Spiel in der Offensive der Steelsharks fort, und mit jedem Spielzug der Trauner Offensive wirkte es, als hätten sich die Invaders besser auf das Spiel der Oberösterreicher eingestellt. Vermeidbare Fehler wie Strafen für False Start und Delay of Game besorgten den Steelsharks zudem noch Extra-Yards, und in manchen Situationen wirkte die Offensive, wie wenn zu sehr die Brechstange bei der Auswahl der Spielzüge ausgepackt wurde. Die Invaders St. Pölten ihrerseits exekutierten ihrem Game Plan zunehmend konsequenter durch, eroberten in der zweiten Halbzeit mit zwei Interceptions auch Bälle von Steelsharks-Quarterback Daniel Hinterberger und ließen das Momentum für sich sprechen. Ein Laufspielzug bis zum Touchdown verschaffte den Invaders mit 21:14 die erstmalige Führung an diesem Nachmittag, welche im vierten Viertel mit einem weiteren Score auf 27:14 erweitert wurde. Die Steelsharks-Offense konnte kaum mehr Akzente setzen, und so war schlussendlich der St. Pöltner Sieg über das junge und unerfahrene Team der Steelsharks wenig gefährdet.

Am Ende bleiben bei den Steelsharks gemischte Gefühle. Dass die heurige Mannschaft nicht vergleichbar mit den AFL-Teams der Vorjahre ist, wusste man und die Erwartungshaltung für die Saison in der Division 1 ist auch nicht, dass sich die Trauner als Aspirant sehen. In der ersten Halbzeit war die Türe für einen Erfolg weit offen, und die Steelsharks hatten gute Möglichkeiten deutlicher davonzuziehen. In der zweiten Hälfte waren es am Ende zu viele Eigenfehler, die dazu führten, dass das Spiel aus der Hand gegeben wurde. „Wir sind mit 14 Rookies heute angetreten – das gilt es auch zu berücksichtigen, und daher bin ich auf die Mannschaft auch durchaus stolz und glaube, dass dieser Stamm im Team Woche für Woche besser wird und wir mit diesem Team noch performen werden“, ist Cheftrainer Hartmut Pötzelberger alles andere als geknickt.

Chance zur Verbesserung gibt es am Sonntag, dem 21. April, wenn die Steelsharks erstmals in der Saison mit Heimpublikum agieren und den ersten Sieg einfahren möchten.

Statement Hartmut Pötzelberger Headcoach Steelsharks:

„Es war das erwartete Match auf Augenhöhe, wo beide Teams ihr Bestes gegeben haben. Respekt an die Invaders, die einfach gut auf uns eingestellt waren und das Spiel konsequenter durchexekutiert hatten. Mit meinen 14 Rookies bin ich zufrieden, und ich glaube, dieses Team hat eine gute Zukunft vor sich.“

Eindrücke vom Spiel