Für die American Footballer der Steelsharks Traun ist es am kommenden Samstag endlich wieder soweit, und die Trauner Stahlhaie steigen nach einer langen Vorbereitungszeit in den Ligabetrieb ein. Nach dem freiwilligen Abstieg aus der österreichischen Königsklasse AFL will sich das umgebaute Team von Neo-Cheftrainer Hartmut Pötzelberger vorwiegend mit oberösterreichischen Eigenbauspielern in der Division 1 neu formieren.

Es waren für die Trauner Football durchaus turbulente Monate seit dem letzten Ligaspiel im letzten Juni. Einerseits sorgte man ungewollt für Schlagzeilen mit einer Spielabsage aufgrund mangelnder Kaderstärke und eines US-amerikanischen Quarterbacks, der in einer Nacht-und-Nebel-Aktion dem Lockruf der europäischen Liga ELF folgte. Andererseits sorgten neu gestaltete Richtlinien des österreichischen Footballverbands AFBÖ dafür, dass nach Abwägen der Vor- und Nachteile vom Vorstand eine sportliche als auch wirtschaftliche Vernunftentscheidung getroffen wurde, die Saison 2024 eine Stufe weiter unten in der Division 1 bestreiten zu wollen. Ein sportlicher Abstieg? Geht es rein nach der Ligaeinstufung, dann ja. Doch die Trauner wollen diese Gelegenheit nutzen, um sich selbst neu zu formieren und mit vermehrt heimischen Spielern anzutreten. Anstatt mit importierten US-Amerikanern an den Start zu gehen, setzen die Steelsharks heuer mitunter erstmals seit sieben Jahren mit Eigenbauspieler Daniel Hinterberger wieder auf einen heimischen Quarterback. Zudem machen sich die Trauner heuer auch zum Ziel, in den Nachwuchsbewerben mit eigenen Teams in den Meisterschaftsbetrieb einzusteigen.

Umbau im Trainerteam

Im Trainerteam blieb kein Stein blieb auf dem anderen, wo Vorjahres-Chefcoach Jure Bezica aus familiären Gründen nach Slowenien zurückkehrte und den Steelsharks damit nicht mehr zur Verfügung steht. An seiner Stelle übernahm mit Hartmut Pötzelberger ein oberösterreichischen Football-Urgestein das Kommando bei den Football-Haien. Pötzelberger, selber als Spieler mit den Vienna Vikings mitunter Gewinner der einstigen „Champions League“ im europäischen Football – der Eurobowl – formierte das Coaching Team neu und darf sich in erster Linie mit Jens Pfennig über einen Rückkehrer freuen. Der deutsche Defensiv-Spezialist, einst selber Cheftrainer bei den Traunern, fand aus beruflichen Gründen wieder seinen Weg nach Oberösterreich und bringt seine Expertise in Defensivfragen ein. Erweitert wurde das Trainerteam auch mit einigen Ex-Spielern, die nun von der Seitenlinie aus das Team entwickeln sollen. Ex-Steelsharks Quarterback Jürgen Punzenberger, Stefan Tscholl oder Gerald Haslehner – Sie alle wollen heuer dazu beitragen, dass das Trainerteam die Spieler in allen Belangen auf das nächste Level bringt.

Steelsharks sehen sich nicht als Liga-Favorit

Der erste Gegner in der heurigen Spielzeit ist gleich ein guter Bekannter, an den sich die Stahlhaie gerne erinnern. Zuletzt gab es ein Duell mit den Invaders St. Pölten in der Saison 2021, wo die Steelsharks einen beeindruckenden und klaren 49:0-Sieg in Niederösterreich feierten. Drei Jahre sind vergangen, viel hat sich bei beiden Teams verändert, und so ist nicht anzunehmen, dass ein ähnliches Resultat auch diese Woche wieder erwartet werden soll. „St. Pölten ist ein gut gecoachtes Team, und es erwartet uns ein Duell auf Augenhöhe“, ist sich der Steelsharks-Chetrainer bewusst, dass die erste Standortbestimmung kein Spaziergang für seine jungen Haie wird. Doch ist auch klar: Man fährt in die niederösterreichische Landeshauptstadt, um mit voller Ausbeute zurückzukehren.

Gute Erinnerungen an St. Pölten

Dass die Trauner Footballer eine Leistungsstufe weiter unten leichtes Spiel mit ihren Gegnern haben werden, sieht bei den Steelsharks niemand so. Mit den beiden Vorjahresfinalisten Vienna Knights und Amstetten Thunder warten heuer auf die Steelsharks herausfordernde Aufgaben. Dazu gibt es ein Wiedersehen mit dem Co-Absteiger aus der AFL, den Styrian Bears. Weiters sieht der Spielplan für die Steelsharks auch noch zwei lange und kraftraubende Auswärtsfahrten nach Vorarlberg zu den Hohenems Blue Devils und nach Ungarn zu den Fehervar Enthroners vor. Acht Spiele sind im Grunddurchgang zu bestreiten, bevor es – so hoffen es die Trauner – in Wild Card Games und Playoffs um die Ligakrone weitergeht. Primäres Ziel für das Trainerteam ist es zunächst, mit der umgebauten Mannschaft wieder Erfolgsmomente einzufahren und Selbstvertrauen zu tanken.

Statement Hartmut Pötzelberger (Headcoach):

Nach der langen Offseason brennt die Mannschaft darauf, wieder ein Bewerbsspiel zu bestreiten. Wir haben im Herbst und Winter gut trainiert und sind auch verletzungsfrei geblieben, sodass uns der komplette Kader zur Verfügung steht. Auf uns wartet ein physischer Gegner, der von den St. Pöltner Trainern perfekt auf uns vorbereitet wird, und zudem agieren die Invaders in ihrer Spielweise hoch diszipliniert.